Sein erster Roman „Die Leiden des jungen Werther“ machte Johann Wolfgang von Goethe 1774 zu einem Popstar: Jungs kleideten sich wie das suizidale literarische Vorbild, man trank seinen Tee aus Werther-Sammeltassen und leider gab es sogar Werther-inspirierte Selbstmorde. Ausnahme-Schauspieler André Eisermann ist seit nunmehr zwölf Jahren immer wieder auf Lese-Tour mit Goethes Briefroman. Und nach dem großartigen Erfolg im Jahre 2006 noch einmal im Refektorium in Heilsbronn.

Es begann 1999 in Wetzlar: Zur Wiedereröffnung des Lotte-Hauses, dem Elternhaus der Charlotte Buff, der Goethe im Werther ein literarisches Denkmal setzte, wurde Schauspieler André Eisermann gebeten, aus „Die Leiden des jungen Werther“ zu lesen.

Zusammen mit dem Pianisten und Komponisten Jakob Vinje entwickelte Eisermann eine „Spoken Word Performance“ zu Goethes Sturm und Drang-Meisterstück: Über den zarten Kompositionen Vinjes stürzt sich Eisermann in Werthers Worte und Gedanken und in die unerwiderten Gefühle gegenüber Lotte. Durch Eisermanns Interpretation werden Goethes Worte lebendig und eins deutlich: Die Liebe und das Leiden an ihr sind eine zeitlose Angelegenheit.

„Goethe – Werther – Eisermann“ ist eine Veranstaltung nicht nur für Goethe-, Werther- und Eisermann-Fans, sondern erst recht für alle, die sich in der Schule durch Werther quälen müssen (oder mussten) und Goethe und dessen verknallten Selbstmörder bisher so gar nichts abgewinnen konnten.

Davon wird man an diesem Abend ganz sicher kuriert.